Cost Engineering

Produktkalkulation 101: Methoden und Best Practices verstehen


Ein einzelner Fehler in der Produktkalkulation kann Gewinnspannen zunichtemachen, Lieferketten stören und Hersteller zu ungeplanten Preisänderungen zwingen. Angesichts steigender Materialkosten, schwankender Arbeitslöhne und zunehmender regulatorischer Anforderungen können es sich Fertigungsunternehmen nicht leisten, bei der Kostenkontrolle auf Vermutungen zu setzen.​

Hier wird Produktkalkulationssoftware unverzichtbar. Sie bietet Herstellern Echtzeit-Kostentransparenz, automatisierte Berechnungen und datengestützte Einblicke, um intelligentere Preis-, Beschaffungs- und Produktionsentscheidungen zu treffen. Aber wie genau funktioniert sie, und warum wird sie für Kosteningenieure und Beschaffungsteams zu einem unverzichtbaren Werkzeug?​

Dieser Leitfaden erläutert, was Produktkalkulationssoftware ist, wie sie funktioniert und warum Hersteller in sie investieren sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was ist Produktkalkulation?

Produktkalkulation ist der Prozess der Ermittlung aller Aufwendungen, die bei der Herstellung eines Produkts anfallen, einschließlich direkter Kosten wie Materialien und Arbeitskräfte sowie indirekter Kosten wie Gemeinkosten und Verwaltungsausgaben. Dieses umfassende Verständnis hilft Unternehmen, geeignete Preisstrategien festzulegen und die Rentabilität zu bewerten.​

Warum ist Produktkalkulation in der Fertigung wichtig?

In der Fertigung zählt jeder Cent. Kosteningenieure, Beschaffungsteams und Finanzabteilungen sind aus mehreren wichtigen Gründen auf eine genaue Produktkalkulation angewiesen:​

Durch die Anwendung der richtigen Kalkulationstechniken können Hersteller vollständige Kostentransparenz erlangen und bessere strategische Entscheidungen treffen.

Wesentliche Komponenten der Produktkalkulation

Das Verständnis der verschiedenen Kostenkomponenten ist entscheidend für eine genaue Produktkalkulation:​

1. Direkte Kosten: Die Grundlage der Produktkalkulation

Dies sind die Kosten, die direkt mit der Herstellung eines Produkts verbunden sind.​

  • Rohmaterialien: Die physischen Komponenten, die für die Herstellung des Produkts benötigt werden.​

  • Direkte Arbeitskosten: Die Löhne der Mitarbeiter, die an der Montage, Herstellung oder Umwandlung von Materialien in ein Endprodukt beteiligt sind.​

2. Indirekte Kosten: Die versteckten Ausgaben

Nicht alle Produktionskosten sind so offensichtlich wie Materialien und Arbeitskräfte. Indirekte Kosten spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.​

  • Fertigungsgemeinkosten: Mietkosten für Fabriken, Versorgungsleistungen, Maschinenwartung und Abschreibung von Ausrüstung.​

  • Verwaltungsausgaben: Kosten für Qualitätskontrolle, Aufsicht, Personalwesen und finanzbezogene Ausgaben.​

3. Variable vs. Fixe Kosten

  • Variable Kosten: Ausgaben, die je nach Produktionsvolumen schwanken (z. B. Rohmaterialien, Stromverbrauch).​

  • Fixe Kosten: Ausgaben, die unabhängig vom Produktionsvolumen konstant bleiben (z. B. Fabrikmiete, Versicherungen, Gehälter des Führungspersonals).​

Das Verständnis dieser Kostenkomponenten ermöglicht es Herstellern, die beste Kalkulationsmethode für ihre Abläufe auszuwählen.

Methoden der Produktkalkulation

Verschiedene Branchen und Produktionsprozesse erfordern unterschiedliche Kalkulationstechniken. Im Folgenden sind einige der am häufigsten verwendeten Methoden aufgeführt:​

  • Standardkostenkalkulation: Weist Produkten vorbestimmte Kosten zu und dient als Benchmark für die Leistungsbewertung.​

  • Einzelkostenkalkulation: Ordnet Kosten individuellen Produktionsaufträgen zu, häufig verwendet im Bauwesen und in der Spezialfertigung.​

  • Prozesskostenkalkulation: Verwendet in kontinuierlichen Produktionsprozessen, bei denen Kosten über einen bestimmten Zeitraum hinweg erfasst werden.​

  • Kalkulation auf Basis der Aktivitäten (Activity-Based Costing): Identifiziert Aktivitäten in einer Organisation und weist Kosten basierend auf dem tatsächlichen Verbrauch jeder Aktivität zu.​

  • Target Costing: Beginnt mit einem angestrebten Verkaufspreis und arbeitet rückwärts, um die maximal zulässigen Kosten zu bestimmen.

  • Should Costing: Schätzt die idealen Kosten eines Produkts, indem Materialien, Arbeitskosten, Gemeinkosten und Gewinnmargen analysiert werden. Dies hilft Herstellern, Lieferantenpreise zu benchmarken und bessere Verhandlungspositionen zu erzielen.

Die Wahl der richtigen Methode hängt von Faktoren wie der Art des Produkts, der Produktionskomplexität und den spezifischen Informationsanforderungen des Unternehmens ab.

Comparison table of product costing methods in German, showing six methods (Standard Costing, Job Order Costing, Process Costing, Activity-Based Costing, Target Costing, Should Costing) with their applications, advantages, and limitations described in detail.

Die Rolle der Produktkalkulation in der Fertigung

Eine präzise Produktkalkulation beeinflusst alle Unternehmensbereiche. Hier sind die wichtigsten Vorteile:

  • Entwicklung neuer Produkte: Unterstützt Unternehmen dabei, Produkte vor Produktionsbeginn korrekt zu bepreisen und teure Überarbeitungen zu vermeiden.

  • Lieferantenkosten-Benchmarking: Liefert Beschaffungsteams die notwendigen Daten, um Lieferantenpreise zu vergleichen und bessere Verhandlungen zu führen.

  • Operative Effizienz: Identifiziert Engpässe und Ineffizienzen, wodurch Produktionsprozesse optimiert werden.

  • Nachhaltigkeitsaspekte: Ermöglicht Unternehmen, ihren CO₂-Fußabdruck zu verfolgen und zu optimieren, ohne die Kostenkontrolle zu verlieren.

  • Risikominimierung: Verhindert unerwartete Kostenüberschreitungen, die die Rentabilität gefährden könnten.

Wie man Produktkosten senkt: Best Practices

Kostenoptimierung bedeutet nicht, Abstriche bei der Qualität zu machen – es bedeutet, intelligenter zu arbeiten. Hier sind bewährte Strategien, die Hersteller anwenden, um Produktkosten zu senken, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen:

Materialbeschaffung optimieren

Der Aufbau starker Beziehungen zu Lieferanten ist essenziell. Durch geschickte Verhandlungen und die Nutzung von Mengenrabatten können Hersteller bessere Konditionen für Rohstoffe sichern. Darüber hinaus hilft eine diversifizierte Lieferantenbasis, Risiken durch Unterbrechungen in der Lieferkette zu minimieren und eine konstante Materialverfügbarkeit zu wettbewerbsfähigen Preisen sicherzustellen.

Automatisierung nutzen

Die Integration von Software zur Kalkulation von Fertigungskosten in die Produktionsprozesse minimiert manuelle Fehler und beschleunigt Abläufe. Automatisierung erhöht nicht nur die Genauigkeit, sondern entlastet auch die Belegschaft von repetitiven Aufgaben, sodass sich Mitarbeitende auf strategisch wertvollere Tätigkeiten konzentrieren können. Dies führt zu einer gesteigerten Gesamteffizienz.

Echtzeit-Kostenverfolgung implementieren

Der Einsatz von cloudbasierten Lösungen zur Echtzeitüberwachung von Produktionskosten ermöglicht sofortige Einblicke in die Kostenstruktur. Diese Transparenz erleichtert schnelle Entscheidungen und hilft, Budgetüberschreitungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, wodurch die Kostenkontrolle sichergestellt wird.

Design für Kosteneffizienz optimieren

Die Anwendung von Design for Manufacturability (DFM)-Prinzipien stellt sicher, dass Produkte unter Berücksichtigung der Fertigungsprozesse entwickelt werden. Durch die Vereinfachung von Designs kann der Materialeinsatz reduziert und Montageprozesse optimiert werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.

Should Cost Analysis einsetzen

Die Durchführung von Should Cost Analysen ermöglicht die Schätzung der erwarteten Produktionskosten und hilft, Abweichungen in den Lieferantenpreisen zu identifizieren. Diese Methode gibt Herstellern eine stärkere Verhandlungsposition und offenbart potenzielle Einsparungen, die sonst unentdeckt bleiben könnten.

Koordination der Lieferkette verbessern

Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und Distributoren erleichtert eine präzisere Bedarfsprognose und ein effizienteres Bestandsmanagement. Eine bessere Koordination kann Skaleneffekte ermöglichen, Transportkosten senken und die Gesamtleistung der Lieferkette verbessern.

Die Umsetzung dieser Best Practices steigert sowohl die Rentabilität als auch die betriebliche Effizienz und verschafft Herstellern einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Software vs. Excel für die Produktkalkulation: Warum digitale Lösungen überlegen sind

Viele Hersteller verlassen sich weiterhin auf Excel für die Kostenanalyse, doch Tabellenkalkulationen stoßen an ihre Grenzen und sind für die modernen Anforderungen der Produktkalkulation ineffizient. Nachfolgend ein Vergleich zwischen Excel und spezialisierter Software für das Produktkostenmanagement:

Comparison table showing Excel versus Product Calculation Software across five criteria: Data Accuracy, Scalability, Collaboration, Scenario Analysis, and Integration, highlighting the advantages of specialized software over spreadsheets.

Manuelle Dateneingabe führt zu Fehlern, große Datenmengen verlangsamen die Leistung und die Zusammenarbeit wird durch Versionskontrollprobleme erschwert. Szenarioanalysen erfordern mühsame manuelle Anpassungen, und ohne direkte Integration mit ERP- oder PLM-Systemen stören Datenübertragungen den Workflow.

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Excel stößt bei der Produktkalkulation an seine Grenzen

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Diese Herausforderungen werden mit einer spezialisierten Lösung behoben. Automatische Updates verbessern die Genauigkeit, leistungsfähige Rechenkapazitäten verarbeiten große Datenmengen nahtlos, und cloudbasierter Zugriff ermöglicht eine Echtzeit-Zusammenarbeit. Eingebaute Szenario-Simulationen liefern schnelle Kostenvorhersagen, während nahtlose ERP- und PLM-Integrationen die Prozesse optimieren.

Der Wechsel zu einer Kostenoptimierungssoftware spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Transparenz über Kostenstrukturen, verbessert die Rentabilität und unterstützt fundiertere Entscheidungen.

 

Fazit

Dieser Leitfaden bietet einen umfassenden, praxisnahen Überblick über die Produktkalkulation und ihre Auswirkungen auf die Rentabilität. Die richtige Kalkulationsstrategie, unterstützt durch digitale Tools, verbessert die Kostentransparenz, Entscheidungsfindung und Effizienz – in der Fertigung und darüber hinaus.

1. Was ist Produktkalkulation?

Produktkalkulation ist der Prozess der Ermittlung aller Kosten, die bei der Herstellung eines Produkts anfallen. Dazu gehören direkte Kosten wie Materialien und Arbeitskräfte sowie indirekte Kosten wie Gemeinkosten. Dieses umfassende Verständnis hilft Unternehmen, angemessene Preisstrategien festzulegen und die Rentabilität zu bewerten.

2. Warum ist Produktkalkulation wichtig?

Eine präzise Produktkalkulation gewährleistet eine korrekte Preisgestaltung, identifiziert Einsparpotenziale, unterstützt eine fundierte Entscheidungsfindung, sichert die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten.

3. Wie berechnen Hersteller die Produktkosten?

Hersteller nutzen Kostenmodelle, Lieferantenangebote und digitale Kostenschätzungstools, um die Gesamtkosten – einschließlich Materialien, Arbeitsaufwand und Gemeinkosten – genau zu bestimmen.

4. Welche Best Practices gibt es für eine effektive Produktkalkulation?

1. Kostenkalkulation in die Finanzplanung integrieren.
2. Abteilungsübergreifende Kommunikation fördern.
3. Kalkulationsmethoden regelmäßig überprüfen und anpassen.
4. Technologie für Automatisierung und höhere Genauigkeit nutzen.
5. Auf kontinuierliche Optimierung setzen.

Die Umsetzung dieser Best Practices sorgt für präzisere Kosteneinschätzungen und eine fundierte Entscheidungsfindung.

 

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