Wie Product Cost Benchmarking die Marktpositionierung stärkt
Beim Begriff „Benchmarking“ denken viele zunächst an klassische Kostenreduktion – Materialeinsparung, geringere Produktionskosten oder schlichtweg günstigere Produkte. Diese Ergebnisse können zwar relevant sein, spiegeln aber nur einen kleinen Teil dessen wider, was Benchmarking im heutigen Fertigungskontext tatsächlich leistet.
Heute gilt Product Cost Benchmarking als strategisches Werkzeug mit weitreichendem Nutzen. Es trägt dazu bei, Design- und Beschaffungsentscheidungen mit Markterwartungen abzugleichen, wettbewerbsfähige Preisstrategien zu entwickeln und funktionsübergreifende Teams mit datenbasierten Entscheidungsgrundlagen auszustatten. Für Cost Engineers, Einkäuferinnen und Produktmanagerinnen bietet dieses Vorgehen eine enorme Hebelwirkung – weit über klassische Kostensenkung hinaus.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Product Cost Benchmarking die Marktpositionierung Ihrer Produkte aktiv unterstützt. Wir erklären, was es ist, warum es für unterschiedliche Unternehmensbereiche relevant ist und wie moderne Produktkosten-Software das Benchmarking in eine kollaborative und geschäftsrelevante Disziplin verwandelt.
Was ist Product Cost Benchmarking?
Product Cost Benchmarking ist eine strukturierte Methode, um die Kostenstruktur eines Produkts mit Wettbewerbern, Marktstandards oder internen Best Practices zu vergleichen. Ziel ist es, herauszufinden, ob die eigenen Ausgaben – gemessen am gebotenen Produktwert – zu hoch, zu niedrig oder angemessen sind. Noch wichtiger: Die Methode liefert konkrete Handlungsansätze, um diese Kostenstruktur besser zu verstehen und zu steuern.
Dabei geht es nicht um bloße Stückpreise – vielmehr werden Details wie Materialwahl, Prozessschritte, Arbeitsanteile und Gemeinkosten aufgeschlüsselt. So lassen sich Ineffizienzen erkennen, versteckte Potenziale aufdecken und die wahren Kostentreiber identifizieren.
Der strategische Mehrwert liegt in der fundierten Entscheidungsbasis: Mit einem präzisen Verständnis interner und externer Kostendaten können Unternehmen ihr Produktangebot gezielter auf Kundenerwartungen und Wettbewerbsdruck ausrichten.
Marktposition reflektieren: Warum Motivation beim Benchmarking zählt
Bevor man sich mit Tools oder Methoden beschäftigt, sollte klar sein, warum Benchmarking überhaupt durchgeführt wird. Es darf nicht isoliert oder einmalig erfolgen – vielmehr sollte es auf die strategische Marktposition und die Phase im Produktlebenszyklus abgestimmt sein.
Ein Kostenbenchmark für ein ausgereiftes, preissensibles Produkt unterscheidet sich grundlegend von dem für eine frühe Produktinnovation oder ein technisches Nischenbauteil. Je nachdem, ob es um bessere Einkaufsverhandlungen, die Validierung technischer Trade-offs oder Portfoliooptimierung geht – Ihre Zielsetzung bestimmt die geeignete Methodik.
Product Cost Benchmarking hilft Ihnen dabei, zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen – abgestimmt auf Engineering, Einkauf und Produktmanagement sowie auf das Marktumfeld, in dem Sie sich bewegen.
Benchmarking an der Marktposition ausrichten
Benchmarking ist essenziell, um Produkte im Wettbewerbsumfeld richtig zu positionieren. Dabei geht es nicht nur um „zu hohe“ Kosten – entscheidend ist, ob die Kosten dem wahrgenommenen Produktwert angemessen sind. In einem dynamischen Markt mit sich ändernden Kundenpräferenzen, Vorschriften und Innovationszyklen ist diese Ausrichtung unerlässlich.
Ein Benchmarking-Projekt richtig aufzusetzen, eröffnet große Chancen und liefert wertvolle Erkenntnisse zum Produktpotenzial.
Ein umfassendes Benchmarking berücksichtigt sowohl externe als auch interne Faktoren. Extern können Hersteller bewerten, wie ihre Produkte im Hinblick auf Preisgestaltung, technische Leistung und wahrgenommenen Kundennutzen im Vergleich abschneiden. Intern lassen sich bestehende Produktportfolios, historische Leistungsdaten und Supply-Chain-Strukturen analysieren, um den strategischen Stellenwert jedes Produkts im Gesamtangebot zu bestimmen.
Diese Analyse aus zwei Perspektiven hilft Unternehmen dabei, ihre optimale Marktposition zu definieren. Sie stellt sicher, dass Designentscheidungen, Beschaffungsstrategien und Preismodelle nicht isoliert getroffen werden, sondern reale Marktbedingungen widerspiegeln. Ohne diesen Ansatz laufen Unternehmen Gefahr, ihre Produkte zu überentwickeln – oder umgekehrt, grundlegende Kundenanforderungen nicht zu erfüllen.
Benchmarking playbook for cost engineers
Erhalten Sie einen strukturierten, schrittweisen Leitfaden zum Benchmarking in unserem neuen Guide: „A Practical Guide to Cost & Competitive Positioning“. Erfahren Sie, wie Sie Projektziele definieren, Teardown-Analysen durchführen und Daten für fundierte Entscheidungen nutzen können – in unserem ausführlichen Leitfaden mit Praxisbeispiel aus der Industrie.
Benchmarking als funktionsübergreifender Prozess
Eine der häufigsten Fehlannahmen über Product Cost Benchmarking ist, dass es ausschließlich im Aufgabenbereich von Cost Engineers liegt. In der Praxis profitieren jedoch alle Bereiche eines Unternehmens – über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – von den Ergebnissen.
Produktentwicklung und Engineering
Cost Engineers können Benchmarking-Erkenntnisse nutzen, um technische Anforderungen bereits in der frühen Designphase mit den Erwartungen des Markts abzugleichen. So wird sichergestellt, dass Produkte nicht nur technisch realisierbar, sondern auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind. Wenn beispielsweise klar wird, dass ein Wettbewerber ähnliche Funktionen zu geringeren Kosten bietet, kann dies Anlass geben, Designelemente oder Materialauswahl zu überdenken.
Einkauf und Supply Chain
Einkaufsabteilungen können Benchmarking-Daten gezielt einsetzen, um Lieferantenangebote zu validieren und Verhandlungen zu stärken. Durch den Vergleich von Angeboten mit marktüblichen Benchmarks lassen sich überhöhte Preise besser hinterfragen und effizientere Bezugsquellen identifizieren. In Kombination mit einer Should Cost Analyse erhöht sich die Glaubwürdigkeit in Beschaffungsgesprächen zusätzlich.
Vertrieb und Marketing
Im Vertrieb und Marketing hilft Benchmarking, das Alleinstellungsmerkmal (USP) eines Produkts klarer herauszustellen, indem deutlich wird, wo es sich vom Wettbewerb abhebt. Mit Kosteneffizienz- und Leistungsdaten ausgestattet, kann der Vertrieb fundierter argumentieren – besonders im Gespräch mit preissensiblen Kund*innen.
Unternehmensstrategie und Business Development
Auf strategischer Ebene unterstützt Benchmarking die Optimierung des Produktportfolios. Es zeigt auf, welche Produkte auslaufen sollten, welche weiterentwickelt werden können und wo sich Investitionen lohnen. Indem diese Entscheidungen datenbasiert und nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, senken Unternehmen ihr Risiko und verbessern ihre langfristige Rendite.
Warum herkömmliche Tools nicht mehr ausreichen
Trotz der zunehmenden Relevanz von Benchmarking setzen viele Unternehmen weiterhin auf veraltete Werkzeuge wie Tabellenkalkulationen oder starre Altsysteme. Diese mögen für einfache Berechnungen genügen, stoßen jedoch schnell an ihre Grenzen, wenn es um Zusammenarbeit, Transparenz und den Zugriff auf Echtzeitdaten geht..
Tabellenkalkulationen bringen erhebliche Herausforderungen mit sich:
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Schwierige Handhabung komplexer Stücklisten (BOMs) oder von Produktfamilien mit vielen Varianten
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Keine Nachvollziehbarkeit von Berechnungen oder Änderungen
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Probleme bei der Zusammenarbeit, die zu uneinheitlichen Ergebnissen in unterschiedlichen Teams führen
In großen Organisationen führen diese Probleme zu langsamen Entscheidungsprozessen und teuren Fehlern. Ohne eine zentrale Datenbasis wird Benchmarking fragmentiert – und Potenziale zur Optimierung bleiben ungenutzt.
Der Mehrwert moderner Product Costing Software
Ein zeitgemäßer Benchmarking-Ansatz erfordert mehr als nur verbesserte Tabellen. Er braucht eine Plattform, die Daten aus dem gesamten Unternehmen integriert, Echtzeitsimulationen ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen technischen und kaufmännischen Teams unterstützt.
Tset bietet eine speziell entwickelte Product Costing Software, die genau diese Anforderungen erfüllt. Als cloudbasierte Lösung ermöglicht sie Teams den Zugriff auf zentrale Kostendaten, das sofortige Simulieren von Design- und Beschaffungsalternativen sowie den Vergleich interner Kosten mit Marktbenchmarks – alles in einer einzigen Umgebung.
Die wichtigsten Funktionen von Tset:
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Automatisierte Bottom-up-Kalkulationsmodule
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Integration in ERP- und PLM-Systeme für einen nahtlosen Datenfluss
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Unterstützung für Scope 3 upstream-Emissionstracking
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Kollaborative Arbeitsbereiche für Engineering, Einkauf und Business-Teams
Wie schneiden Ihre Kosten im Vergleich ab?
In diesem praxisnahen Webinar zeigen wir Ihnen, wie Sie versteckte Kostentreiber identifizieren, Make-or-Buy-Entscheidungen validieren und Ihre Produktionskosten im Vergleich zu Marktführern optimieren können.
1. Was ist Product Cost Benchmarking?
Product Cost Benchmarking bezeichnet den Vergleich der Kostenstruktur eines Produkts mit Wettbewerbern, Branchenstandards oder internen Zielvorgaben. Es ermöglicht Hersteller*innen zu bewerten, ob ihre Produkte wettbewerbsfähig kalkuliert sind, und deckt Optimierungspotenziale bei Materialeinsatz, Fertigungsprozessen oder Designentscheidungen auf.
2. Wie beeinflusst Benchmarking die Produktpositionierung?
Benchmarking hilft Unternehmen dabei, Produkteigenschaften, Designkomplexität und Preisgestaltung mit den Erwartungen des Markts abzustimmen. Es zeigt auf, ob ein Produkt im Vergleich zum Wettbewerb über- oder unterentwickelt ist – und unterstützt so fundierte Entscheidungen zu Funktionsumfang, technischen Kompromissen und Preisstrategien. Das verbessert die Marktpositionierung des Produkts.
3. Wann sollte ein Unternehmen Product Cost Benchmarking durchführen?
Benchmarking ist über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg sinnvoll – besonders aber in frühen Entwicklungsphasen, bei der Beschaffung und bei Portfolio-Reviews. Strategisch relevante Anwendungsfälle sind z. B. die Einführung neuer Produkte, der Markteintritt in wettbewerbsintensive Segmente, die Überprüfung von Bestandsprodukten oder die Validierung von Lieferantenangeboten.
4. Was ist der Unterschied zwischen Product Cost Benchmarking und Should-Cost-Analyse?
Eine Should-Cost-Analyse ermittelt, was ein Produkt kosten sollte – auf Basis von Material, Arbeitszeit und Gemeinkosten. Product Cost Benchmarking vergleicht diese ermittelten Kosten hingegen mit Marktdaten oder Wettbewerbswerten. Beide Methoden ergänzen sich ideal, um Beschaffungs-, Preis- und Designentscheidungen fundiert zu treffen.
5. Welche Abteilungen profitieren von Product Cost Benchmarking?
Obwohl Cost Engineers häufig den Prozess steuern, sind die Erkenntnisse aus dem Benchmarking für viele Bereiche wertvoll: Produktentwicklung, Einkauf, Vertrieb und Unternehmensstrategie. Es unterstützt die technische Machbarkeit, Lieferantenverhandlungen, Preisstrategien und die Portfolioplanung.
6. Warum reichen Tabellen oder Altsysteme für Benchmarking nicht aus?
Traditionelle Tools wie Excel sind anfällig für Versionskonflikte, bieten keine Rückverfolgbarkeit von Änderungen und unterstützen keine Echtzeit-Zusammenarbeit oder Szenario-Simulationen. Moderne Product Cost Software ermöglicht schnelleres, präziseres und teamübergreifendes Benchmarking – skalierbar für komplexe Produkte und Organisationen.
Bereit für intelligenteres Benchmarking?
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