Kostenbewusste CO2-Reduzierung: Strategien für eine nachhaltige Produktion
Für Unternehmen weltweit ist das Gleichgewicht zwischen CO₂-Emissionen und Produktionskosten zu einem zentralen Thema geworden. Die steigenden CO₂-Kosten stellen eine erhebliche Herausforderung dar und verdeutlichen den dringenden Bedarf an kostenbewussten Strategien zur CO₂-Reduktion für eine nachhaltige Produktion.
Die steigenden Kosten von CO₂: Globale Preistrends
Regierungen weltweit setzen unterschiedliche Strategien zur Bepreisung von Treibhausgasen ein, darunter Emissionshandelssysteme, CO₂-Steuern und hybride Ansätze. Der Erfassungsbereich und die Preisgestaltung dieser Instrumente variieren von Land zu Land erheblich und betreffen diverse Emittenten, Gase, Sektoren und Standorte. Während aktuell kein Land einen Deckungsgrad von 100 % erreicht, kombinieren einige, wie Schweden, mehrere Instrumente, um hohe Deckungsgrade von 70 bis 80 % zu erreichen.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden die CO₂-Preise voraussichtlich deutlich steigen und sich womöglich den tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten von CO₂ annähern. Sollte sich dieser Trend global durchsetzen, wird er die Fertigungsindustrie grundlegend verändern. Die Anpassung an diese steigenden Preisbelastungen wird entscheidend für Unternehmen sein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit in diesem dynamischen Umfeld zu sichern.
Durch die Regulierungslandschaft navigieren
Zusätzlich zur CO₂-Bepreisung, die sowohl den CO₂-Fußabdruck von Unternehmen als auch den von Produkten betrifft, existieren diverse weitere Regelwerke. Diese können freiwillig oder obligatorisch sein und sich entweder auf den CO₂-Fußabdruck von Unternehmen oder Produkten beziehen. Vor allem in Europa ist die Umsetzung solcher Regelwerke weit verbreitet. So hat die Europäische Union beispielsweise eine Taxonomie für grüne und braune Geschäftsaktivitäten eingeführt, die einen Rahmen für nachhaltige Wirtschaftspraktiken bietet. Zudem stellt das Carbon Disclosure Project eine Plattform zur Verfügung, über die Unternehmen ihren CO₂-Fußabdruck melden können. Künftig wird die EU einen Digital Product Passport einführen, der Unternehmen verpflichtet, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte über deren gesamten Lebenszyklus offenzulegen.
Wichtige Ansätze zur CO₂-Fußabdruckanalyse
Die vier zentralen Ansätze zur Analyse des CO₂-Fußabdrucks bieten unterschiedliche Genauigkeits- und Detaillierungsgrade und sind für verschiedene Bedürfnisse und Ressourcen geeignet:
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Ausgabenbasierter Ansatz: Diese Methode schätzt Emissionen auf Basis von Finanzdaten, ist jedoch hinsichtlich Genauigkeit und Granularität eingeschränkt.
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Ansatz auf Nettogewichtsbasis: Hier werden Materialgewichte genutzt und Standard-Emissionsfaktoren angewandt. Dies ermöglicht genauere Schätzungen als der ausgabenbasierte Ansatz, ist jedoch für bestimmte Materialien und Prozesse nicht ausreichend präzise.
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Nettogewichtsansatz mit angepassten Faktoren: Diese Methode, eine Weiterentwicklung des Standard-Nettogewichtsansatzes, verwendet angepasste Emissionsfaktoren basierend auf spezifischen Materialeigenschaften oder Produktionsprozessen und liefert eine höhere Genauigkeit, erfordert jedoch detailliertere Daten.
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Bottom-up-Berechnungsansatz: Dieser Ansatz gilt als Branchenstandard und ermöglicht detailliertere und präzisere Bewertungen des CO₂-Fußabdrucks durch Analyse einzelner Komponenten und Prozesse. Er bietet die höchste Präzision und unterstützt eine gezielte Optimierung der CO₂-Reduktionsmaßnahmen.
Die Kosten- und CO₂-Kalkulationssoftware Tset verwendet den Bottom-up-Ansatz, um eine umfassende Analyse des CO₂-Fußabdrucks von Produkten zu erstellen. Diese Methode beschreibt detailliert alle Rohstoffe, Verbrauchsmaterialien, Fertigungsschritte und zugehörigen Parameter und integriert sich nahtlos in die Kostenberechnung durch dieselben Eingaben. Zur Unterstützung dieses Ansatzes pflegt Tset eine umfangreiche Datenbank mit Emissionsfaktoren, die eine effektive und präzise Bewertung des CO₂-Fußabdrucks ermöglicht.
Praxisbeispiele: Tsets Fallstudien zur CO₂-Reduzierung
Die folgenden Beispiele verdeutlichen den Wert des detaillierten Bottom-up-Ansatzes zur gleichzeitigen Ermittlung des CO₂-Fußabdrucks und der Kosten eines Produkts.
Beispiel 1: Stahlteile – Rohstoffemissionen / Recyclinganteil
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Material: Stahl
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Schlüsselfaktor: Emissionen von Rohstoffen
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Ergebnis: Die Wahl der Stahlsorte hat einen erheblichen Einfluss auf den CO₂-Fußabdruck des Produkts. Unterschiedliche Herstellungsverfahren, wie der Sauerstoffblasofen (BOF) oder der Elektrolichtbogenofen (EAF), führen zu variierenden Emissionsprofilen. Die Auswahl emissionsärmerer Stahlsorten ist daher entscheidend zur Reduzierung des gesamten CO₂-Fußabdrucks.

Beispiel 2: Aluminiumteile – Rohstoffemissionen / Recyclinganteil
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Material: Aluminum
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Schlüsselfaktor: Recyclinganteil
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Ergebnis: Ein höherer Recyclinganteil in Aluminium kann den CO₂-Fußabdruck erheblich verringern. Durch Optimierung des Recyclinganteils können Unternehmen die CO₂-Emissionen signifikant reduzieren.

Beispiel 3: Aluminium-Guss – Kombinierte Effekte
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Material: Aluminum
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Schlüsselfaktoren: Material, Verfahren und Standort
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Ergebnis: Dieses Beispiel zeigt, wie Materialwahl, Herstellungsverfahren und Produktionsstandort den CO₂-Fußabdruck von Aluminium-Gussprodukten beeinflussen. Faktoren wie regionale Energiequellen, Gusseffizienz und Aluminiumbeschaffung haben entscheidenden Einfluss auf die Gesamtemissionen und verdeutlichen die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes bei der CO₂-Reduktionsstrategie.

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Tset für Kosten- und CO₂-Kalkulationen
Tset bietet eine umfassende Lösung zur Integration von Kosten- und CO₂-Kalkulationen in die Produktentwicklung. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es Unternehmen:
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Detaillierte Bottom-up-Kalkulationen des CO₂-Fußabdrucks durchzuführen,
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Potenziale zur gleichzeitigen Reduktion von Kosten und CO₂ zu identifizieren und
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Datenbasierte Entscheidungen zur Optimierung der Produktnachhaltigkeit zu treffen.
Durch die Kombination von Fachwissen in der Kosteneffizienz mit der CO₂-Fußabdruckanalyse unterstützt Tset Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig Profitabilität und Effizienz zu erhalten.
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Fazit
Eine detaillierte Analyse des CO₂-Fußabdrucks wird bei der Produktkostenplanung immer wichtiger. Durch die Integration von CO₂-Reduktionsstrategien und Kostenüberlegungen können Unternehmen ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Effizienz vereinen. Unternehmen, die einer kostenbewussten CO₂-Reduzierung Vorrang geben, werden in der sich wandelnden Fertigungslandschaft langfristig erfolgreicher sein.
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