Wie Pensionierungen die Produktivität in der Fertigung untergraben – und was dagegen hilft
Fertigungsunternehmen stehen vor einer Phase, in der Pensionierungen nicht nur die Belegschaft verkleinern, sondern auch die Produktivität beeinträchtigen. McKinsey warnt: „Erfahrene Arbeitskräfte gehen in rasantem Tempo in den Ruhestand, wodurch es den Herstellern an Experten fehlt, die neue Mitarbeiter schnell einarbeiten können.“ Dadurch verschwinden Erfahrung und implizites Wissen, während neue Mitarbeiter deutlich längere Einarbeitungszeiten benötigen, um produktiv zu werden.
Für Führungskräfte im Cost Engineering und in der Produktentwicklung ist dieses Thema von höchster Relevanz. Wissenssicherung ist entscheidend, um Produktivität zu schützen und Prozesse stabil zu halten, während sich die demografischen Veränderungen beschleunigen.
Eine alternde Belegschaft verändert die Fertigung
Der Anteil der über 55-jährigen Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe steigt seit den 1990er-Jahren kontinuierlich an. In den USA hat sich dieser Anteil in den letzten drei Jahrzehnten nahezu verdoppelt.
Mit fast 15 Millionen Beschäftigten im US-amerikanischen Fertigungssektor wird der demografische Wandel die Leistungsfähigkeit weiterhin maßgeblich beeinflussen. Wenn erfahrene Mitarbeiter ausscheiden, nehmen sie jahrzehntelanges Wissen über Prozesse, Kostenstrukturen und Lieferantenmanagement mit, wodurch erhebliche Lücken in den Abläufen entstehen.
Pensionierungen steigen schneller als erwartet
Die Pandemie hat eine ohnehin drängende Herausforderung verstärkt. McKinsey stellt fest, dass die Pensionierungsraten in der Fertigung „während der COVID-19-Pandemie stark angestiegen sind und seitdem auf hohem Niveau bleiben.“ Unternehmen stehen daher vor beschleunigten Abgängen, was die Sicherung der Kontinuität zusätzlich erschwert.
Die Daten bestätigen, dass Pensionierungen nicht nur ein langfristiger demografischer Trend sind, sondern auch eine kurzfristige Störung mit direkten Folgen für die Produktivität.
Warum Pensionierungen die Produktivität schwächen
Jede Pensionierung bedeutet den Verlust von eingebettetem Wissen, das sich nicht kurzfristig ersetzen lässt. Neue Mitarbeiter müssen eine steile Lernkurve durchlaufen, bevor sie Prozesse eigenständig beherrschen. Dadurch verlängern sich Einarbeitungszeiten, und die Produktivität sinkt.
Die Auswirkungen verschärfen sich in besonders komplexen Rollen. McKinsey zeigt: „Die Produktivitätslücke zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Mitarbeitern vergrößert sich erheblich, je komplexer die Aufgaben werden.“
In hochkomplexen Tätigkeiten kann die Produktivitätsdifferenz bis zu 800 Prozent betragen. Schon der Verlust eines einzelnen erfahrenen Experten im Cost Engineering, in der Werkzeugtechnik oder in Lieferantenverhandlungen kann somit unverhältnismäßig große Auswirkungen auf die Gesamtleistung haben.
Das Risiko des Verlusts von Schlüsselwissen
Das gefährdete Wissen geht über dokumentierte Abläufe hinaus. Es handelt sich um implizites Wissen: die Intuition, mit der Probleme gelöst werden, das Verständnis, wie technische Designänderungen Kosten beeinflussen, und die Erfahrung mit Lieferanten, die Verhandlungen erfolgreicher macht. Geht dieses Wissen verloren, drohen:
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Höhere Fehlerquoten und Nacharbeit
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Längere Entwicklungszyklen
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Inkonsistente Kalkulationsmethoden
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Geringere Wettbewerbsfähigkeit in Beschaffung und Pricing
Diese Risiken verdeutlichen, warum Wissenssicherung als geschäftskritische Priorität behandelt werden muss.
Vier Strategien zur Sicherung von Wissen vor Pensionierungen
Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Folgen von Pensionierungen zu begrenzen und institutionelles Wissen zu bewahren:
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Implizites Wissen dokumentieren, z. B. durch strukturierte digitale Arbeitsanweisungen, Prozessdokumentationen und die Aufzeichnung von Kalkulationsmethoden.
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Mentoring-Programme etablieren, bei denen erfahrene Mitarbeiter ihr Wissen im direkten Austausch an neue Kollegen weitergeben.
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Digitale Systeme einführen, die Daten, Modelle und Annahmen zentral speichern, damit sie unabhängig von Personalwechseln verfügbar bleiben.
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Time-to-Proficiency messen und Trainingsprogramme gezielt anpassen, um die Einarbeitung neuer Mitarbeiter zu beschleunigen.
So stellen Unternehmen sicher, dass Prozesse stabil bleiben und Produktivitätseinbußen durch Personalabgänge minimiert werden.
Expertise im Cost Engineering vor Pensionierungen schützen
Gerade im Cost Engineering wirken sich Pensionierungen besonders stark aus. Erfahrene Ingenieure verfügen über essenzielles Wissen zu Kostenstrukturen, Lieferantenbenchmarks und zur Verbindung zwischen Designentscheidungen und Profitabilität. Viele Unternehmen verwalten diese Informationen jedoch noch in Excel-Tabellen, wodurch sie fragmentiert und schwer zu bewahren sind. Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, verschwinden oft auch seine Modelle und Annahmen, was die Kostentransparenz und Entscheidungsqualität erheblich beeinträchtigt.
Tset unterstützt Hersteller dabei, diese Herausforderungen zu meistern, indem Know-how direkt in einer zentralen Plattform verankert wird. Kostenmodelle, Lieferantendaten und Kalkulationslogik werden strukturiert und wiederverwendbar gespeichert. So bleibt Expertise im Unternehmen erhalten, auch wenn Mitarbeiter ausscheiden. Gleichzeitig verkürzt sich die Einarbeitungszeit für neue Kollegen, Kalkulationen werden konsistenter und die Produktivität bleibt gesichert.
Fazit
Die Pensionierungswelle in der Fertigung verändert die Belegschaften bereits heute und wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. McKinsey zeigt, dass Produktivitätsverluste in komplexen Rollen besonders stark ausfallen und Unternehmen schnell handeln müssen, um Expertise zu bewahren. Firmen, die Wissen erfassen und systematisieren, sichern ihre Leistungsfähigkeit. Wer zögert, riskiert Ineffizienzen und steigende Kosten.
Tset unterstützt Hersteller dabei, Wissen zu sichern und Produktivität zu schützen. Durch die Umwandlung von Expertise in strukturierte, zugängliche Daten stellt Tset sicher, dass Kontinuität im Cost Engineering und in der Produktentwicklung gewährleistet bleibt.
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1. Warum stellen Pensionierungen ein Risiko für die Produktivität in der Fertigung dar?
Pensionierungen erzeugen eine Wissenslücke, die über den reinen Personalabbau hinausgeht. Wenn erfahrene Mitarbeiter ausscheiden, nehmen sie ihr implizites Wissen mit – das praktische Know-how, das Prozesse effizient hält, Kalkulationen präzise macht und Lieferantenverhandlungen stärkt. Neue Stellen können besetzt werden, aber jahrzehntelange Erfahrung lässt sich nicht einfach ersetzen.
2. Was bedeutet „Time to Proficiency“ und warum ist es wichtig?
„Time to Proficiency“ beschreibt die Zeitspanne, die ein neuer Mitarbeiter benötigt, um in seiner Rolle voll leistungsfähig zu werden. In der Fertigung und im Cost Engineering verlängert sich diese Einarbeitungszeit, wenn erfahrene Fachkräfte in den Ruhestand gehen. Längere Ramp-up-Phasen senken die Produktivität, erhöhen die Trainingskosten und schwächen die Prozesssicherheit.
3. Welches Wissen ist bei Pensionierungen am stärksten gefährdet?
Am meisten gefährdet ist implizites Wissen – also Erfahrungswissen, das nicht in Handbüchern oder Dokumentationen festgehalten ist. Dazu gehören Fehlerbehebungsroutinen, Lieferantenbenchmarks, Kalkulationslogiken und das Verständnis, wie Designänderungen die Profitabilität beeinflussen. Geht dieses Wissen verloren, entstehen Unterbrechungen in den Abläufen und die Fehlerquote steigt.
4. Wie können Hersteller Wissen von ausscheidenden Mitarbeitern sichern?
Praxisnahe Maßnahmen sind unter anderem:
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Prozesse und Kalkulationsmethoden strukturiert digital dokumentieren
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Mentoring- und Job-Shadowing-Programme aufbauen
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Zentrale Software nutzen, um Kostenmodelle, Lieferantendaten und Annahmen dauerhaft zu speichern
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„Time to Proficiency“ als KPI messen und Trainings entsprechend anpassen
5. Wie kann Software helfen, Expertise zu schützen?
Software für Produktkostenkalkulation stellt sicher, dass Know-how in einem zentralen, strukturierten System verankert wird. Anstatt in Excel-Dateien oder isolierten Tools zu verschwinden, wird Wissen transparent, wiederverwendbar und für neue Ingenieure leicht zugänglich. Dies verkürzt die Einarbeitungszeit und schützt die Produktivität, auch wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen.