Das intuitive Modellieren ermöglichte es Dräger, eine STEP-Datei hochzuladen und den gesamten Fertigungsprozess zu simulieren. „Das Programm hat die Kalkulation in wenigen Minuten abgeschlossen“, berichtet Christian Hilleke. Tset erstellte automatisch die notwendigen Fertigungsschritte für ein gelasertes und gebogenes Aluminiumbauteil – mit der Möglichkeit, individuelle Anpassungen wie das Einpressen von Helicoils (Drahtgewindeeinsatz) manuell zu ergänzen.

Verpackungsoptimierung
Nachhaltigkeit bedeutet bei Dräger auch: Optimierung der Verpackung – ein Bereich, in dem Tset konkrete Verbesserungen aufgezeigt hat. Auf Basis der Inbound-Transportdaten aus dem AX4-System von Siemens identifizierte das Team zu hohe Transportvolumina, verursacht durch ineffiziente Verpackung.
Durch eine Neugestaltung des Verpackungslayouts und die teilweise Inhouse-Montage konnte Dräger die Teileanzahl pro Box in bestimmten Fällen von 24 auf 72 verdreifachen – und damit das Transportvolumen um 66 % senken. „Diese Reduktion führt dazu, dass jährlich vier Lkw weniger auf deutschen Autobahnen unterwegs sind“, so Christian Hilleke.
CO₂ als Entscheidungsparameter
Über einzelne Bauteile hinaus unterstützt Tset Dräger dabei, CO₂-Auswirkungen über verschiedene Regionen hinweg zu bewerten. „Um Nachhaltigkeit zu fördern, müssen wir CO₂-Steuern mit einbeziehen. Diese verringern die Preisunterschiede und machen lokale Produktion wettbewerbsfähiger. So lassen sich CO₂-Emissionen in Produkt- und Supply-Chain-Entscheidungen integrieren“, sagt Christian Hilleke. Das Unternehmen verglich zum Beispiel die Emissionen und Kosten eines Aluminium-Druckgussteils, das in Italien, Indien und Deutschland gefertigt wurde. Italien hatte den niedrigsten CO₂-Footprint, Indien die günstigsten Herstellungskosten – aber sobald CO₂-Steuern einbezogen wurden, stiegen die wirtschaftlichen Vorteile der lokalen Produktion deutlich.
