Drägers Weg zu 66 % weniger Transportvolumen und CO₂-integrierten Entscheidungen mit Tset

19.05.2025

Dräger, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Medizin- und Sicherheitstechnik, stand vor der Herausforderung, bereits in der frühen Entwicklungsphase bessere Entscheidungen bezüglich Kosten, CO₂-Emissionen und Verpackung zu treffen. Aufgrund begrenzter interner Kapazitäten entschied sich das Unternehmen für den Einsatz von Tset, um Zielkosten zu definieren, Verpackungen zu optimieren und CO₂-Transparenz sicherzustellen. Die Ergebnisse sprechen für sich: schnellere Simulationen, fundiertere Beschaffungsentscheidungen und spürbare Nachhaltigkeitseffekte – darunter eine Reduktion des Transportvolumens um 66 % und die Vereinfachung CO₂-basierter Entscheidungsprozesse.

Draeger logo
Healthcare professional in green scrubs and a surgical mask operating advanced medical equipment in a clinical setting, with the Dräger logo prominently overlaid in white—representing the company’s role in medical technology and patient care solutions.

Über Dräger

Dräger ist ein weltweit führender Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik und steht seit Jahrzehnten für Innovationskraft und nachhaltiges Handeln. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Lübeck ist in über 50 Ländern aktiv, beschäftigt rund 16.500 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von über 3,4 Milliarden Euro.

Aerial top-down view of a Dräger building with a green roof, solar panels, and inner courtyards, surrounded by trees, walking paths, and a nearby canal with boats—showcasing the company’s sustainable architecture and integration with the natural environment.

Die Herausforderung 

Für Dräger wurde es zunehmend anspruchsvoller, Produktkosten und Nachhaltigkeitsaspekte über ein breites und vielfältiges Produktportfolio hinweg zu steuern. Das Value Management Team – eine kleine, auf die Geschäftsbereiche Medizin und Sicherheit verteilte Einheit – stand unter dem Druck, bereits in frühen Entwicklungsphasen präzise Kostenschätzungen und Nachhaltigkeitsbewertungen bereitzustellen. Die bestehenden Tools konnten keine detaillierten Simulationen abbilden, insbesondere nicht bei der Bewertung von Produktionsalternativen in verschiedenen Regionen. 

Gleichzeitig verschärfte Dräger seine Nachhaltigkeitsziele: Seit 2015 hat das Unternehmen seine CO₂-Emissionen bereits um über 30 % reduziert – bis 2030 sollen sie noch einmal halbiert werden. CO₂-Neutralität ist bis 2045 geplant. Um diese Ziele zu erreichen, mussten ökologische Kriterien wie Materialemissionen, Verpackungsdesign und Transportaufwand von Beginn an in die Kostenanalyse integriert werden.

Die Lösung

Ende 2024 führte Dräger Tset ein – als Nachfolge für ein veraltetes Zielkosten-Tool. Gesucht wurde eine flexible SaaS-Lösung, die ohne internen IT-Aufwand betrieben werden kann und sich an die breite Palette der eingesetzten Fertigungstechnologien anpassen lässt. 

Vom ersten Tag an überzeugte Tset mit einer schnellen Einführung, intuitiver Bedienung und nahtloser Integration in die Nachhaltigkeits- und Entwicklungsprozesse von Dräger. 

So arbeitet Dräger mit Tset

Dräger nutzt Tset, um bereichsübergreifende Entscheidungen zwischen Value Management, Entwicklung und Einkauf zu ermöglichen. Die Software unterstützt strukturierte Kostenanalysen, umweltgerechtes Design und Zielkostenbewertungen über verschiedene Lieferanten und Regionen hinweg.

Zielkosten mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Einer der ersten Anwendungsfälle von Dräger mit Tset betraf das Gehäuse des Beatmungsgeräts Evita. Das Bauteil, gefertigt in Süddeutschland, wurde ursprünglich in einer Verpackung mit 40 Litern Volumen transportiert – obwohl das Teil selbst kaum einen Liter Volumen umfasst. 

Mit Tset berechnete das Team den Zielpreis sowie den CO₂-Fußabdruck des Gehäuses über verschiedene Produktionsszenarien hinweg. Die Umschaltfunktion von Tset, mit der sich Kosten- und CO₂-Ansicht nahtlos gegenüberstellen lassen, ermöglichte es Dräger, bereits in der Konzeptphase umweltorientierte Entscheidungen zu treffen. Der direkte Vergleich zeigte deutlich: Die Emissionen durch Transport und Materialeinsatz waren bei einer Fertigung in China deutlich höher als bei einer Produktion in Deutschland.

Tset Software Demo: Dräger Use Case

Wie in den Ergebnissen und der Kostenaufschlüsselung – die sich per Umschalter auch in eine CO₂-Analyse überführen lässt – deutlich wird, hat das Gehäuse einen sehr hohen CO₂-Fußabdruck. Tset hat uns dabei unterstützt, sowohl den Zielpreis als auch die Ziel-CO₂-Emissionen für dieses Bauteil zu berechnen. Die CO₂-Berechnung ist vollständig in Tset integriert. Dank der von mir gezeigten Umschaltfunktion können wir den Fokus jederzeit gezielt auf Nachhaltigkeit legen.

Christian Hilleke
Functional Lead of Value Management at Dräger 

Das intuitive Modellieren ermöglichte es Dräger, eine STEP-Datei hochzuladen und den gesamten Fertigungsprozess zu simulieren. „Das Programm hat die Kalkulation in wenigen Minuten abgeschlossen“, berichtet Christian Hilleke. Tset erstellte automatisch die notwendigen Fertigungsschritte für ein gelasertes und gebogenes Aluminiumbauteil – mit der Möglichkeit, individuelle Anpassungen wie das Einpressen von Helicoils (Drahtgewindeeinsatz) manuell zu ergänzen. 

Diagramm zeigt das Verhältnis von Zielpreis, CO₂-Emissionen und CO₂-Steuern für ein Aluminium-Druckgussteil in fünf Ländern. Reduzierte Kostendifferenz bei Einrechnung von CO₂-Abgaben.

Verpackungsoptimierung

Nachhaltigkeit bedeutet bei Dräger auch: Optimierung der Verpackung – ein Bereich, in dem Tset konkrete Verbesserungen aufgezeigt hat. Auf Basis der Inbound-Transportdaten aus dem AX4-System von Siemens identifizierte das Team zu hohe Transportvolumina, verursacht durch ineffiziente Verpackung. 

Durch eine Neugestaltung des Verpackungslayouts und die teilweise Inhouse-Montage konnte Dräger die Teileanzahl pro Box in bestimmten Fällen von 24 auf 72 verdreifachen – und damit das Transportvolumen um 66 % senken. „Diese Reduktion führt dazu, dass jährlich vier Lkw weniger auf deutschen Autobahnen unterwegs sind“, so Christian Hilleke.

CO₂ als Entscheidungsparameter

Über einzelne Bauteile hinaus unterstützt Tset Dräger dabei, CO₂-Auswirkungen über verschiedene Regionen hinweg zu bewerten. „Um Nachhaltigkeit zu fördern, müssen wir CO₂-Steuern mit einbeziehen. Diese verringern die Preisunterschiede und machen lokale Produktion wettbewerbsfähiger. So lassen sich CO₂-Emissionen in Produkt- und Supply-Chain-Entscheidungen integrieren“, sagt Christian Hilleke. Das Unternehmen verglich zum Beispiel die Emissionen und Kosten eines Aluminium-Druckgussteils, das in Italien, Indien und Deutschland gefertigt wurde. Italien hatte den niedrigsten CO₂-Footprint, Indien die günstigsten Herstellungskosten – aber sobald CO₂-Steuern einbezogen wurden, stiegen die wirtschaftlichen Vorteile der lokalen Produktion deutlich.

Visualisierung der Verpackungseffizienz: aktueller Zustand mit 24 Stück, optimierte Verpackung mit 36 Stück, und Insourcing nur Rohteil mit 72 Stück – bis zu 50 % Platzersparnis.

Auf einen Blick: Die wichtigsten Vorteile für Dräger

Nach sieben Monaten Einsatz sieht das Value Management Team Tset nicht nur als Kalkulationslösung, sondern als Katalysator für Zusammenarbeit, Transparenz und Nachhaltigkeit. Mit nur drei Nutzer*innen, verteilt auf die Bereiche Sicherheit und Medizin, war eine skalierbare und einfach implementierbare SaaS-Lösung entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. 

Tset hat sich als passender Fit für Drägers vielfältige Produktlandschaft und Systemumgebung erwiesen. Zu den zentralen Stärken gehören: 

  • Bessere Integration von CO₂-Themen im Vergleich zu anderen Lösungen – ein klarer Vorteil zur Erreichung der internen Nachhaltigkeitsziele. 
  • Hohe Kompatibilität mit verschiedensten Produktdesigns – von Aluminiumextrusion über Mikrospritzguss bis hin zu Schaumteilen, die in klassischen Automotive-Tools kaum abbildbar sind. 
  • Direkter Import und Kalkulation aus 3D-STEP-Dateien, inklusive Verschachtelung bei Materialien wie Blech. 
  • Nahtloser Übergang von der bisherigen Zielkosten-Software – inklusive Übernahme historischer Kalkulationsdaten in das neue System. 
  • Schnelle Umsetzung von Verbesserungen – regelmäßige Updates adressieren neue Anforderungen direkt. 
  • Effizientes Onboarding und Support – das kleine Team konnte ohne externe IT-Abhängigkeit produktiv arbeiten. 
  • Feature-Entwicklung auf Anfrage – inklusive neuer Module wie dem Cost Break Down, basierend auf User-Feedback. 

Wir profitieren heute von häufigeren Feature-Updates – das ermöglicht uns schnellere Zielkostenberechnungen und stärkt unsere Fähigkeiten zur CO₂- und Kostenoptimierung.

Christian Hilleke
Functional Lead of Value Management at Dräger 

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