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Wie CO₂-Berechnungen Kosten senken und die Effizienz im Unternehmen steigern

Interview mit Alois Flatz: Die Zukunft der CO₂-Kalkulationen

Gewinnen Sie Einblicke in die Zukunft nachhaltiger Wirtschaft und die Rolle von Tset. In unserem Interview mit Alois Flatz, einem Experten und Botschafter von Tset, erfahren Sie mehr über CO₂-Kalkulationen.

Alois Flatz ist ein Experte für nachhaltige Investments und Wirtschaft mit jahrzehntelanger Erfahrung. Als Pionier in diesem Bereich hat er maßgeblich zur Entwicklung des Dow Jones Sustainability Index beigetragen und war in führenden Positionen bei renommierten Investmentfirmen tätig. In diesem Interview teilt Alois Flatz seine Erkenntnisse über Tset, einer innovativen Produktkosten- und CO₂-Emissionen Kalkulationssoftware, und gibt Einblicke in die Zukunft nachhaltiger Wirtschaft.

Könnten Sie uns etwas über sich und Ihren beruflichen Werdegang erzählen? Wir würden gerne erfahren, warum Sie sich dem Thema Nachhaltigkeit zugewandt haben und wie Sie schließlich mit Tset in Verbindung gekommen sind.

Alois Flatz: Es freut mich sehr, ich bin Alois Flatz und beschäftige mich seit 1996 mit nachhaltigen Investments und nachhaltigem Wirtschaften.

Dabei war ich einer der Pioniere, der den Bereich nachhaltige Investments aufgebaut hat. Zwischen 1996 und 2004 war ein wichtiges Projekt der Dow Jones Sustainability Index, den ich mitentwickelt habe. Als Head of Research war ich verantwortlich für die Entwicklung aller Produkte bei der Firma SAM Sustainable Asset Management.

Danach wechselte ich 2004 ins Venture Capital und war Partner bei Zouk Capital in London. Danach habe ich drei Jahre lang als Permanent Advisor bei der Investmentfirma Generation Investment Management gearbeitet. Dort war ich für Wachstumsinvestitionen in Kontinentaleuropa verantwortlich. Parallel dazu habe ich begonnen, Business Angel Investments zu tätigen, und Tset ist eines dieser Investments.

Wie sind Sie als Investor zu Tset gekommen?

Alois Flatz: Ich wurde auf Tset aufmerksam, als es noch in der Ideenphase war und die Firma noch keine Einnahmen hatte. Was mir an Tset gefallen hat – und immer noch gefällt – ist, dass Tset als Software sowohl Produktkosten als auch CO₂-Kosten verbindet. Ökologische Themen werden sich in Zukunft nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit ökonomischen Aspekten entwickeln, und Tset verbindet genau diese beiden Bereiche.

Was ich an Tset besonders schätze, ist das Benchmarking. Fakt ist: Wenn ich etwas messbar mache, kann ich es verbessern. Das war schon bei der Entwicklung des Dow Jones Sustainability Index so – wir haben Nachhaltigkeit von Firmen gemessen, verglichen und die besten in den Index aufgenommen. Bei Tset werden ebenfalls Produktkosten und CO₂-Emissionen gemessen, die wiederum in ganzheitliche Kosten umgerechnet werden (was ein sehr ähnliches Prinzip ist). Durch dieses Benchmarking können wir bessere und kostengünstigere Produkte entwickeln, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Was ist Ihre langfristige Vision für Tset, insbesondere in Bezug auf ökologische Verantwortung?

Alois Flatz: Ich sehe Tset in 15 Jahren als das anerkannte Tool, das von den meisten Fertigungsunternehmen verwendet wird, um Kosten zu berechnen und zu optimieren. Es wird die Norm werden, dass CO₂-Emissionen Teil der Kosten sind, und diese Kosten werden nicht nur bei der Entwicklung neuer Produkte berechnet, sondern auch für alle bestehenden Produkte. Das heißt, der „ökologische Rucksack“, der die CO₂-Emissionen eines Produkts widerspiegelt, wird in Zukunft für jedes Produkt sichtbar sein.

Außerdem wird Tset in Zukunft den CO₂-Fußabdruck von Importen unterstützen, sodass für jedes in Europa importierte Produkt eine CO₂-Messung durchgeführt wird. Diese Emissionen werden anschließend in Kosten umgerechnet. Tset wird von Unternehmen benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und auch Investoren sowie Banken werden Kostendaten verlangen, da die Berücksichtigung von ESG-Kriterien und CO₂-Ratings zur Norm wird. Das Besondere an Tset ist, dass die CO₂-Emissionen direkt in Kosten übersetzt werden, was das Tool sehr wertvoll macht.

Es gibt ja immer mehr Regulierungen wie CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) oder ESG (Environmental, Social, and Governance)-Vorgaben. Werden diese in Zukunft weiter zunehmen, und wird Tset dadurch noch stärker benötigt?

Alois Flatz: Tset wird sicher aus regulatorischen Gründen mehr verwendet werden, aber auch, weil es ein wertvolles Tool ist. Es wäre jedoch sinnvoll, wenn wir die Regulatorik in Europa reduzieren und stattdessen CO₂-Kosten direkt in die Preise integrieren würden. Tset ermöglicht genau das. Wenn der Gesetzgeber mehr auf Preissignale achtet, können wir viel Regulatorik einsparen. Die Wirtschaft wird von Preissignalen beeinflusst, aber Umweltkosten spiegeln sich bisher kaum in den Preisen wider. Tset ist das ideale Tool, um das zu ändern.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten aktuellen Herausforderungen im Bereich Produktkosten- und CO₂-Kalkulation?

Alois Flatz: Das Hauptproblem sind fehlende Daten. Tset liefert genaue Masterdaten, die es ermöglichen, CO₂-Emissionen präzise in die Produktentwicklung zu integrieren. Viele andere Ansätze sind zu allgemein und verwenden Top-Down-Methoden. Mit einem solchen Ansatz wird man jedoch nie so weit kommen, dass man CO₂-Emissionen wirklich in die Produktgestaltung integrieren kann, um ein Produkt zu verbessern. Das muss präzise sein. Im Gegensatz dazu unterstützt Tset Bottom-up-Kalkulationen, die eine genauere und weiterentwickelte Methode zur Ermittlung der Kosten pro Bauteil bieten.

Genaue Daten/Zertifikate für importierte Produkte sind ebenfalls erforderlich, insbesondere für Produkte aus China, die nach Europa kommen. Bei einem chinesischen Elektroauto beispielsweise muss man präzise Berechnungen anstellen können. Es reicht nicht aus, überschlägige Berechnungen vorzunehmen. Dies hätte mehrere Nachteile: Das Produkt wird nicht in den Bereichen optimiert, in denen Verbesserungen am dringendsten benötigt werden. Ohne genaue Daten bleibt es bei bürokratischen Hürden, die keine echten Produktverbesserungen bewirken.

Gibt es Industrien, die Ihrer Meinung nach mehr auf Nachhaltigkeit achten sollten?

Alois Flatz: Alle Branchen müssen nachhaltiger werden, aber besonders wichtig wird es in der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft. Dort gibt es auch gesundheitliche Aspekte, die heute noch unterschätzt werden. Ein weiterer Bereich, der stark wachsen wird, ist das Datenmanagement. In Ländern wie Irland verbrauchen Data Centers stand heute ca. 25% des Stroms, und dieser Anteil wird weltweit weiter steigen. Die Wettbewerbsfähigkeit von Nationen wird künftig davon abhängen, wie energieeffizient sie ihre Daten verwalten.

Wie sehen Sie die Rolle von Tset bei der Unterstützung von Unternehmen, nachhaltige Entscheidungen in diesem Kontext zu treffen?

Alois Flatz: Ich bin zuversichtlich, dass Tset auch in Zukunft dieses Betätigungsfeld abdecken wird. Tset könnte den kompletten Energiebedarf errechnen, den Cloud-Center benötigen. Zum Beispiel plant NVIDIA (weltweit führender Anbieter von KI-Computing) in Amerika neue Cloud-Center zu entwickeln, die so viel Strom verbrauchen werden wie ein einziges Atomkraftwerk. Das sind Dimensionen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Sehen Sie Tset als internationales Tool?

Alois Flatz: Absolut. Tset ist nicht nur für Europa, sondern für den globalen Markt relevant. Länder wie China und die USA werden Tset genauso brauchen, um ihre CO₂-Emissionen und Kosten zu berechnen.

Zum Abschluss: Was treibt Sie persönlich beim Thema Nachhaltigkeit an?

Alois Flatz: Wir leben alle in einem vernetzten System, und Systemoptimierung bedeutet nicht, kurzfristige Profite zu maximieren. Langfristig kann ein System nur dann wachsen, wenn wir alle mit dem System mitwachsen. Diese ganzheitliche Perspektive motiviert meine Leidenschaft für Nachhaltigkeit und wird das auch in Zukunft tun.

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Erfahren Sie im vollständigen Interview mit Alois Flatz mehr über die Zukunft der CO₂-Berechnungen.

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