In einer Branche, in der jeder Cent zählt, hat sich Cost Engineering zu einer zentralen Praxis entwickelt, die die Art und Weise verändert, wie Unternehmen Kosten steuern und ihre Rentabilität steigern. Diese Entwicklung markiert einen Wandel von früheren Vorgehensweisen, bei denen Ausschreibungen ohne Zielpreise durchgeführt wurden – was zu Unsicherheiten hinsichtlich der Preisrechtfertigung und möglicher Einsparungen führte. Heute sorgen Cost-Engineering-Abteilungen für mehr Transparenz und Effizienz bei der Preisgestaltung und bieten sowohl Einkäufern als auch Lieferanten erhebliche Vorteile.
Cost Engineering umfasst das systematische Management und die Kontrolle von Projektkosten durch Aktivitäten wie Kostenkalkulation, Kostenkontrolle, Prognosen, Investitionsbewertung und Risikoanalyse. Ziel ist es, finanzielle Effizienz und Rentabilität sicherzustellen, indem Ressourcen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg optimal eingesetzt werden.
Die Rolle von Cost Engineers geht über reines Kostensparen hinaus: Sie liefern datenbasierte Erkenntnisse, um Kosten, Qualität und Leistung in Einklang zu bringen. Mit der zunehmenden Elektrifizierung, steigenden regulatorischen Anforderungen und schwankenden Rohstoffpreisen gewinnt Cost Engineering weiter an Bedeutung.
Das Hauptziel des Cost Engineerings ist die Berechnung von Targetpreisen (Greenfield Pricing) für Bauteile. Diese Preise werden mit Lieferantenangeboten (Brownfield Pricing) verglichen, um deren Angemessenheit zu bewerten. Ein gerechtfertigter Preis setzt sich aus realistischen Herstellungskosten zuzüglich einer fairen Marge für den Lieferanten zusammen. Dieser Prozess verhindert die Einpreisung unnötiger Kosten und stellt sicher, dass Einsparpotenziale identifiziert werden – ohne unzumutbare Änderungen in den Produktionsprozessen zu verlangen.
Bei standardisierten Komponenten liegt die Verhandlungsmacht in der Regel beim Einkäufer, unterstützt durch transparente Kostenstrukturen. Bei spezialisierten Bauteilen, die durch Patente oder einzigartige Fertigungsprozesse geschützt sind, verlagert sich die Verhandlungsmacht jedoch auf die Lieferanten, die ihre Preisvorstellungen stärker durchsetzen können.
Cost Engineers ermitteln die optimale Kostenstruktur für die Fertigung von Bauteilen an einem Greenfield-Standort, basierend auf den niedrigsten Total Landed Cost (TLC) und dem besten Technologiekonzept.
Kosten analysieren und optimieren
Durch die Analyse eigener Produkte sowie der Konkurrenz lassen sich Einsparpotenziale identifizieren. Allerdings können nicht alle ermittelten Einsparungen realisiert werden, da Patente und geschützte Prozesse eine Umsetzung oft verhindern.
Da 80 % der Kosten eines Bauteils nach Abschluss der Entwicklung festgelegt sind, ist eine frühzeitige Einbindung des Cost Engineerings essenziell. Dies ermöglicht Produktanpassungen, die zu Kosteneinsparungen führen können.
Beim Value Engineering wird der Mehrwert für den Kunden mit den eingesetzten Ressourcen oder dem Preis verglichen. Dadurch wird sichergestellt, dass höhere Kosten durch den geschaffenen Mehrwert gerechtfertigt sind – dieser variiert je nach Marktsegment (z. B. Sportwagen vs. Kleinwagen).
Mit steigendem Kostendruck stehen Hersteller vor zentralen Herausforderungen, die ihre Fähigkeit zur effektiven Kostensteuerung beeinflussen. Die Bewältigung dieser Hürden erfordert den Einsatz moderner Technologien, datenbasierter Strategien und eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten.
Kostendaten sind häufig über verschiedene Systeme wie Excel, ERP und PLM verstreut, was eine transparente und zeitnahe Kostenverfolgung erschwert. Ohne eine zentrale Plattform haben Cost Engineers Schwierigkeiten, die notwendige Transparenz sicherzustellen, was zu Ineffizienzen und Fehleinschätzungen führt. Der Einsatz von Produktkostensoftware ermöglicht die Konsolidierung von Daten und die Automatisierung von Kalkulationen.
Schwankungen bei Rohstoffpreisen – bedingt durch Inflation, Lieferkettenprobleme und geopolitische Unsicherheiten – erschweren die Kostenplanung. Ohne eine vorausschauende Should Cost Analyse riskieren Unternehmen ungenaue Preisberechnungen und Margenverluste. Fortschrittliche Cost-Engineering-Tools helfen, Preisentwicklungen zu simulieren und widerstandsfähigere Kostenstrukturen zu schaffen.
Viele Lieferanten zögern, detaillierte Kostenaufschlüsselungen offenzulegen, was die Beschaffungskostenanalyse und Preisverhandlungen erschwert. Ohne genaue Einblicke in die Kostenstrukturen von Lieferanten wird es für Unternehmen schwierig, Einsparpotenziale zu identifizieren. Should Costing Tools ermöglichen es Herstellern, Lieferantenangebote mit datenbasierten Erkenntnissen zu hinterfragen und bessere Preise zu erzielen.
Die Balance zwischen Kosteneffizienz und gleichbleibender Lieferantenqualität bleibt eine Herausforderung. Ist ein Lieferant erst einmal in die Prozesse integriert, sind Wechsel oft teuer und zeitaufwendig, was die Verhandlungsposition des Lieferanten stärkt. Eine konsequente Anwendung von Cost Engineering Methoden und eine Bewertung von Lieferanten auf Basis von Kosten- und Qualitätskriterien helfen, Risiken zu minimieren und langfristige Stabilität zu gewährleisten.
Mit der Weiterentwicklung der Fertigungsindustrie zeichnen sich mehrere zentrale Trends ab, die die Zukunft des Cost Engineerings prägen:
Strengere regulatorische Vorgaben veranlassen Unternehmen, Produktionskosten und Risiken innerhalb ihrer Lieferketten genauer zu analysieren. Diese verstärkte Prüfung hilft, Ineffizienzen aufzudecken und zu beheben, wodurch genauere Kostenbewertungen möglich werden.
Die Integration digitaler Technologien ermöglicht präzisere Berechnungen, detaillierte Kostenanalysen und fundierte Prognosen. Automatisierte Prozesse beschleunigen die Datenerfassung und -verarbeitung, reduzieren Fehler und steigern die Effizienz.
Plattformen, die verschiedene Aspekte des Kostenmanagements zusammenführen, erleichtern die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Der Zugriff auf zentrale Datenbanken optimiert Prozesse und verbessert die Entscheidungsfindung.
Cloud-Technologien vereinfachen den Zugriff auf Cost Engineering-Tools und fördern die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Unternehmen. Echtzeit-Datenaustausch ermöglicht schnellere Reaktionen auf Marktveränderungen.
Kostenanalysen berücksichtigen zunehmend Umweltaspekte und Nachhaltigkeitskriterien. Die Bewertung ressourcenschonender Produktionsprozesse hilft, den Verbrauch zu senken und CO₂-Emissionen zu reduzieren – ein entscheidender Schritt zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele.
Durch die Nutzung dieser Trends können Unternehmen ihre Effizienz steigern, Kosten senken und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten.
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Die Produktkostensoftware von Tset unterstützt Hersteller dabei, Herausforderungen im Cost Engineering zu bewältigen – durch datenbasierte Erkenntnisse, Automatisierung und Transparenz.
Mit einer zentralisierten Plattform können Unternehmen Kosten effizient steuern, Lieferantenverhandlungen verbessern, die Design-Effizienz optimieren und Nachhaltigkeitsziele erreichen. Durch den Einsatz moderner Cost-Optimization-Software profitieren Hersteller von folgenden Vorteilen:
Weniger Zeitaufwand für manuelle Kostenkalkulationen – Automatisierte Kostenaufschlüsselungen ersetzen fehleranfällige Excel-Tabellen.
Effizientere Should Cost Analysen und Beschaffungsstrategien – Genaue Kostendaten ermöglichen stärkere Verhandlungspositionen gegenüber Lieferanten.
Cloud-native SaaS-Plattform mit nahtloser ERP- und PLM-Integration – Eine zukunftssichere Lösung für skalierbares Kostenmanagement.
Zentrale Datenstruktur und unternehmensweite Wissensbasis – Konsolidierte Kostenanalysen für transparente und strategische Entscheidungen.
Branchenexpertise und erstklassiger Support – Ein spezialisiertes Team bietet praxisnahe Lösungen für individuelle Herausforderungen.
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Cost Engineering ist ein entscheidendes Instrument in der Fertigungsindustrie – es schafft Transparenz und steigert die Kosteneffizienz. Durch detaillierte Kostenkalkulationen und eine frühzeitige Einbindung in den Entwicklungsprozess können Unternehmen ihre Preisstrategien optimieren, faire und gerechtfertigte Preise sicherstellen und gleichzeitig Qualität sowie Zuverlässigkeit bewahren.