Benchmarking als funktionsübergreifender Prozess
Eine der häufigsten Fehlannahmen über Product Cost Benchmarking ist, dass es ausschließlich im Aufgabenbereich von Cost Engineers liegt. In der Praxis profitieren jedoch alle Bereiche eines Unternehmens – über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – von den Ergebnissen.
Produktentwicklung und Engineering
Cost Engineers können Benchmarking-Erkenntnisse nutzen, um technische Anforderungen bereits in der frühen Designphase mit den Erwartungen des Markts abzugleichen. So wird sichergestellt, dass Produkte nicht nur technisch realisierbar, sondern auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind. Wenn beispielsweise klar wird, dass ein Wettbewerber ähnliche Funktionen zu geringeren Kosten bietet, kann dies Anlass geben, Designelemente oder Materialauswahl zu überdenken.
Einkauf und Supply Chain
Einkaufsabteilungen können Benchmarking-Daten gezielt einsetzen, um Lieferantenangebote zu validieren und Verhandlungen zu stärken. Durch den Vergleich von Angeboten mit marktüblichen Benchmarks lassen sich überhöhte Preise besser hinterfragen und effizientere Bezugsquellen identifizieren. In Kombination mit einer Should Cost Analyse erhöht sich die Glaubwürdigkeit in Beschaffungsgesprächen zusätzlich.
Vertrieb und Marketing
Im Vertrieb und Marketing hilft Benchmarking, das Alleinstellungsmerkmal (USP) eines Produkts klarer herauszustellen, indem deutlich wird, wo es sich vom Wettbewerb abhebt. Mit Kosteneffizienz- und Leistungsdaten ausgestattet, kann der Vertrieb fundierter argumentieren – besonders im Gespräch mit preissensiblen Kund*innen.
Unternehmensstrategie und Business Development
Auf strategischer Ebene unterstützt Benchmarking die Optimierung des Produktportfolios. Es zeigt auf, welche Produkte auslaufen sollten, welche weiterentwickelt werden können und wo sich Investitionen lohnen. Indem diese Entscheidungen datenbasiert und nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, senken Unternehmen ihr Risiko und verbessern ihre langfristige Rendite.