Warum war die Pharmaindustrie bei der Einführung von Cost Engineering zögerlich?
Cost Engineering ist traditionell eine wesentliche Funktion in Branchen wie der Automobilfertigung, wo enge Gewinnmargen eine strikte Kostenkontrolle erfordern. Im Pharmasektor hingegen hat sich diese Disziplin nur langsam entwickelt. Betrachten wir die Gründe für diesen Trend und warum sich dies ändert.
Traditionell haben die Pharma- und Medizintechnikindustrie von beträchtlichen Gewinnspannen profitiert. Der hohe Wert medizinischer Produkte, gepaart mit strengen regulatorischen Hürden, ermöglichte es den Unternehmen, Premium-Preise beizubehalten. Dieser finanzielle Spielraum führte dazu, dass der Druck zur Kostenoptimierung im Vergleich zu anderen Fertigungssektoren weniger stark war.
Anders als in der Automobilindustrie, wo Cost Engineers seit langem für die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich sind, konnten sich Medizintechnikunternehmen mehr auf Innovation und regulatorische Compliance konzentrieren als auf Kostenoptimierung.
Nun sehen wir, dass sich die Branchenlandschaft verändert. Zunehmender Wettbewerb, Preisdruck und Störungen in der Lieferkette zwingen Pharmaunternehmen, ihren Ansatz zur Kostenstruktur zu überdenken.