Stellen Sie sich vor, Sie sollen die Kosten eines Produkts senken, das bereits konstruiert, beschafft und freigegeben wurde. Nun sollen Änderungen erfolgen – ohne Zeitplanverzögerung oder Qualitätsverlust. Für viele Cost Engineers ist genau das Alltag.
Das Hauptproblem ist das Timing. Ein Artikel der Harvard Business Review zeigt, dass bis zu 80 % der Produktkosten bereits festgelegt sind, wenn das Design abgeschlossen ist. Diese Zahl macht deutlich, wo Unternehmen ansetzen sollten. Doch in der Praxis werden Cost Engineers oft erst spät eingebunden – zu einem Zeitpunkt, an dem sich die meisten Einsparpotenziale bereits erschöpft haben.
Dieser reaktive Ansatz führt selten zu nennenswerten Einsparungen. Stattdessen werden Zeit, Budget und Ressourcen vergeudet. Die bessere Lösung: Kostenanalysen frühzeitig durchführen – mit einer Produktkosten-Software, die verlässliche Bewertungen bereits in frühen Entwicklungsphasen liefert. Wer Kostenfragen bereits im Designprozess berücksichtigt, schafft die Grundlage für eine effizientere und wirtschaftlichere Produktentwicklung.
Sobald ein Entwurf eingefroren ist, sind die meisten Kostenentscheidungen getroffen: Geometrie, Werkstoffe, Herstellungsverfahren und Lieferantenangebote sind festgelegt. Wenn zu diesem Zeitpunkt Kostensenkungen gefordert werden, kann dies nur durch kostspielige Änderungen geschehen.
Eine Studie über die Kosten von Konstruktionsänderungen hat ergeben, dass Änderungen in der Spätphase zwischen dem 5- und 100-fachen kosten können im Vergleich zu frühen Entwicklungsphasen. Eine einfache Designanpassung – wie das Hinzufügen einer strukturellen Rippe – kostet in der Konzeptphase nur etwa 500 € an CAD-Zeit. Die gleiche Änderung nach Werkzeugbau kann 50.000 € kosten und den Produktionsbeginn um Wochen verzögern.
Diese Arbeitsweise verschlingt Ressourcen und frustriert die Teams. Sie verstärkt auch die Wahrnehmung der Kosteningenieure als „Reparateure“ und nicht als strategische Mitwirkende an der Produktentwicklung.
Durch die frühzeitige Beeinflussung von Konstruktionsentscheidungen – einschließlich der Materialauswahl, der Teilegeometrie und der Fertigungswege – können Unternehmen Kosten senken, die Montage vereinfachen und die Nachhaltigkeit der Ergebnisse verbessern. Und das alles ohne Kompromisse in letzter Minute.
Tset unterstützt diesen Wandel mit Tools, die eine Design-to-Cost-Analyse während aktiver Entwicklungsgespräche ermöglichen.
Studien und Erfahrungen aus der Industrie zeigen, dass Kostensenkungen in der späten Phase in der Regel 30–50 % weniger effektiv sind als Optimierungen in der frühen Phase. Die begrenzte Flexibilität nach dem Einfrieren des Designs bedeutet, dass Kosteningenieure nur an den Rändern trimmen können, anstatt die Hauptfaktoren zu beeinflussen. Laut der Deloitte-Studie zur Kostentransparenz ermöglicht ein frühzeitiger Einblick in die Kostenstrukturen den Teams, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, wenn Änderungen weniger kostspielig und wirkungsvoller sind.
Der Grund ist einfach: Je weiter das Projekt fortschreitet, desto eingeschränkter sind die Optionen. Änderungen können in dieser Phase zu Verzögerungen, Werkzeugmehrkosten oder potenziellen Qualitätsproblemen führen. Im Gegensatz dazu bietet eine frühe Berücksichtigung der Kosten mehr Flexibilität. Anpassungen sind schneller, günstiger und weniger störend. Dieser proaktive Ansatz ermöglicht es Teams, informierte Entscheidungen zu treffen, statt auf Budgetüberschreitungen zu reagieren.
Die Produktkalkulationssoftware von Tset wurde speziell für diese Art der frühen, iterativen Kostenanalyse entwickelt und erlaubt es sowohl Entwicklungs- als auch Einkaufsteams, Alternativen zu simulieren, zu vergleichen und zu bewerten – lange vor dem Design-Freeze.
Wenn die Vorteile einer frühzeitigen Einbeziehung von Kosteningenieuren so offensichtlich sind, warum werden sie dann oft erst spät hinzugezogen? Es gibt drei Haupthindernisse:
Mangel an zugänglichen Daten
Nicht zeitgemäße Tools wie Excel
Der Eindruck, dass Kostenschätzungen im Frühstadium zu komplex oder ungenau sind
Die Kostenabschätzung in der Konzeptphase ist oft geprägt von fehlender Datenbasis, ineffizienten Prozessen und hohem manuellem Aufwand. Das hält Teams davon ab, Cost Engineering frühzeitig einzubeziehen.
Die Cost-Engineering-Software von Tset beseitigt die typischen Hindernisse für das Cost-Engineering in der Frühphase, indem sie eine moderne, automatisierte und flexible Lösung bietet:
Bottom-up-Kalkulationen in Sekunden, unterstützt durch automatisierte Module und zentrale Wissensdatenbank
Simulation mehrerer Konstruktionsvarianten mit 3D-Modellen, Formen oder Komponentenfamilien – auch ohne vollständige Stückliste
Bewertung von Kostenauswirkungen direkt in Design-Reviews, um schnelle Entscheidungen in Entwicklung und Einkauf zu ermöglichen
Cloudbasierte Zusammenarbeit mit einheitlicher Kalkulationslogik und automatischer Versionskontrolle
Intuitive UI mit rollenbasiertem Zugriff, sodass auch Nicht-Expert*innen sicher an Kostenentscheidungen mitwirken können
Szenariosimulation in Echtzeit für schnellere Trade-offs und weniger Überraschungen
Tset ersetzt fragmentierte Tabellen durch ein spezialisiertes Kalkulationstool und befähigt Teams, fundierter und schneller zu handeln.
Da Produkte komplexer und Entwicklungszyklen kürzer werden, ist früher Kosteninput entscheidend. Cost Engineers sind heute strategische Partner, die Einfluss auf Design, Einkauf und CO₂-Ziele nehmen. Wie die Harvard Business Review sagt: „Design ist eine strategische Aktivität – ob gewollt oder nicht.“ Tset begleitet diesen Wandel, indem es Teams mit den richtigen Tools ausstattet – für bessere, schlankere und nachhaltigere Entscheidungen.