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Wie Product Cost Benchmarking die Marktpositionierung stärkt | Tset

Geschrieben von Maria Skvoznova | May 26, 2025 7:00:00 AM

Beim Begriff „Benchmarking“ denken viele zunächst an klassische Kostenreduktion – Materialeinsparung, geringere Produktionskosten oder schlichtweg günstigere Produkte. Diese Ergebnisse können zwar relevant sein, spiegeln aber nur einen kleinen Teil dessen wider, was Benchmarking im heutigen Fertigungskontext tatsächlich leistet. 

Heute gilt Product Cost Benchmarking als strategisches Werkzeug mit weitreichendem Nutzen. Es trägt dazu bei, Design- und Beschaffungsentscheidungen mit Markterwartungen abzugleichen, wettbewerbsfähige Preisstrategien zu entwickeln und funktionsübergreifende Teams mit datenbasierten Entscheidungsgrundlagen auszustatten. Für Cost Engineers, Einkäuferinnen und Produktmanagerinnen bietet dieses Vorgehen eine enorme Hebelwirkung – weit über klassische Kostensenkung hinaus. 

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Product Cost Benchmarking die Marktpositionierung Ihrer Produkte aktiv unterstützt. Wir erklären, was es ist, warum es für unterschiedliche Unternehmensbereiche relevant ist und wie moderne Produktkosten-Software das Benchmarking in eine kollaborative und geschäftsrelevante Disziplin verwandelt. 

Was ist Product Cost Benchmarking? 

Product Cost Benchmarking ist eine strukturierte Methode, um die Kostenstruktur eines Produkts mit Wettbewerbern, Marktstandards oder internen Best Practices zu vergleichen. Ziel ist es, herauszufinden, ob die eigenen Ausgaben – gemessen am gebotenen Produktwert – zu hoch, zu niedrig oder angemessen sind. Noch wichtiger: Die Methode liefert konkrete Handlungsansätze, um diese Kostenstruktur besser zu verstehen und zu steuern. 

Dabei geht es nicht um bloße Stückpreise – vielmehr werden Details wie Materialwahl, Prozessschritte, Arbeitsanteile und Gemeinkosten aufgeschlüsselt. So lassen sich Ineffizienzen erkennen, versteckte Potenziale aufdecken und die wahren Kostentreiber identifizieren. 

Der strategische Mehrwert liegt in der fundierten Entscheidungsbasis: Mit einem präzisen Verständnis interner und externer Kostendaten können Unternehmen ihr Produktangebot gezielter auf Kundenerwartungen und Wettbewerbsdruck ausrichten. 

Marktposition reflektieren: Warum Motivation beim Benchmarking zählt 

Bevor man sich mit Tools oder Methoden beschäftigt, sollte klar sein, warum Benchmarking überhaupt durchgeführt wird. Es darf nicht isoliert oder einmalig erfolgen – vielmehr sollte es auf die strategische Marktposition und die Phase im Produktlebenszyklus abgestimmt sein. 

Ein Kostenbenchmark für ein ausgereiftes, preissensibles Produkt unterscheidet sich grundlegend von dem für eine frühe Produktinnovation oder ein technisches Nischenbauteil. Je nachdem, ob es um bessere Einkaufsverhandlungen, die Validierung technischer Trade-offs oder Portfoliooptimierung geht – Ihre Zielsetzung bestimmt die geeignete Methodik. 

Product Cost Benchmarking hilft Ihnen dabei, zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen – abgestimmt auf Engineering, Einkauf und Produktmanagement sowie auf das Marktumfeld, in dem Sie sich bewegen. 

Benchmarking an der Marktposition ausrichten 

Benchmarking ist essenziell, um Produkte im Wettbewerbsumfeld richtig zu positionieren. Dabei geht es nicht nur um „zu hohe“ Kosten – entscheidend ist, ob die Kosten dem wahrgenommenen Produktwert angemessen sind. In einem dynamischen Markt mit sich ändernden Kundenpräferenzen, Vorschriften und Innovationszyklen ist diese Ausrichtung unerlässlich. 

 

Ein umfassendes Benchmarking berücksichtigt sowohl externe als auch interne Faktoren. Extern können Hersteller bewerten, wie ihre Produkte im Hinblick auf Preisgestaltung, technische Leistung und wahrgenommenen Kundennutzen im Vergleich abschneiden. Intern lassen sich bestehende Produktportfolios, historische Leistungsdaten und Supply-Chain-Strukturen analysieren, um den strategischen Stellenwert jedes Produkts im Gesamtangebot zu bestimmen. 

Diese Analyse aus zwei Perspektiven hilft Unternehmen dabei, ihre optimale Marktposition zu definieren. Sie stellt sicher, dass Designentscheidungen, Beschaffungsstrategien und Preismodelle nicht isoliert getroffen werden, sondern reale Marktbedingungen widerspiegeln. Ohne diesen Ansatz laufen Unternehmen Gefahr, ihre Produkte zu überentwickeln – oder umgekehrt, grundlegende Kundenanforderungen nicht zu erfüllen.  

 

Benchmarking als funktionsübergreifender Prozess 

Eine der häufigsten Fehlannahmen über Product Cost Benchmarking ist, dass es ausschließlich im Aufgabenbereich von Cost Engineers liegt. In der Praxis profitieren jedoch alle Bereiche eines Unternehmens – über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – von den Ergebnissen. 

Produktentwicklung und Engineering 

Cost Engineers können Benchmarking-Erkenntnisse nutzen, um technische Anforderungen bereits in der frühen Designphase mit den Erwartungen des Markts abzugleichen. So wird sichergestellt, dass Produkte nicht nur technisch realisierbar, sondern auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind. Wenn beispielsweise klar wird, dass ein Wettbewerber ähnliche Funktionen zu geringeren Kosten bietet, kann dies Anlass geben, Designelemente oder Materialauswahl zu überdenken. 

Einkauf und Supply Chain 

Einkaufsabteilungen können Benchmarking-Daten gezielt einsetzen, um Lieferantenangebote zu validieren und Verhandlungen zu stärken. Durch den Vergleich von Angeboten mit marktüblichen Benchmarks lassen sich überhöhte Preise besser hinterfragen und effizientere Bezugsquellen identifizieren. In Kombination mit einer Should Cost Analyse erhöht sich die Glaubwürdigkeit in Beschaffungsgesprächen zusätzlich. 

Vertrieb und Marketing 

Im Vertrieb und Marketing hilft Benchmarking, das Alleinstellungsmerkmal (USP) eines Produkts klarer herauszustellen, indem deutlich wird, wo es sich vom Wettbewerb abhebt. Mit Kosteneffizienz- und Leistungsdaten ausgestattet, kann der Vertrieb fundierter argumentieren – besonders im Gespräch mit preissensiblen Kund*innen. 

Unternehmensstrategie und Business Development 

Auf strategischer Ebene unterstützt Benchmarking die Optimierung des Produktportfolios. Es zeigt auf, welche Produkte auslaufen sollten, welche weiterentwickelt werden können und wo sich Investitionen lohnen. Indem diese Entscheidungen datenbasiert und nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, senken Unternehmen ihr Risiko und verbessern ihre langfristige Rendite. 

Warum herkömmliche Tools nicht mehr ausreichen 

Trotz der zunehmenden Relevanz von Benchmarking setzen viele Unternehmen weiterhin auf veraltete Werkzeuge wie Tabellenkalkulationen oder starre Altsysteme. Diese mögen für einfache Berechnungen genügen, stoßen jedoch schnell an ihre Grenzen, wenn es um Zusammenarbeit, Transparenz und den Zugriff auf Echtzeitdaten geht.. 

Tabellenkalkulationen bringen erhebliche Herausforderungen mit sich: 

  • Schwierige Handhabung komplexer Stücklisten (BOMs) oder von Produktfamilien mit vielen Varianten 

  • Keine Nachvollziehbarkeit von Berechnungen oder Änderungen 

  • Probleme bei der Zusammenarbeit, die zu uneinheitlichen Ergebnissen in unterschiedlichen Teams führen 

In großen Organisationen führen diese Probleme zu langsamen Entscheidungsprozessen und teuren Fehlern. Ohne eine zentrale Datenbasis wird Benchmarking fragmentiert – und Potenziale zur Optimierung bleiben ungenutzt. 

Der Mehrwert moderner Product Costing Software 

Ein zeitgemäßer Benchmarking-Ansatz erfordert mehr als nur verbesserte Tabellen. Er braucht eine Plattform, die Daten aus dem gesamten Unternehmen integriert, Echtzeitsimulationen ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen technischen und kaufmännischen Teams unterstützt. 

Tset bietet eine speziell entwickelte Product Costing Software, die genau diese Anforderungen erfüllt. Als cloudbasierte Lösung ermöglicht sie Teams den Zugriff auf zentrale Kostendaten, das sofortige Simulieren von Design- und Beschaffungsalternativen sowie den Vergleich interner Kosten mit Marktbenchmarks – alles in einer einzigen Umgebung. 

Die wichtigsten Funktionen von Tset: 

  • Automatisierte Bottom-up-Kalkulationsmodule 

  • Integration in ERP- und PLM-Systeme für einen nahtlosen Datenfluss 

  • Unterstützung für Scope 3 upstream-Emissionstracking 

  • Kollaborative Arbeitsbereiche für Engineering, Einkauf und Business-Teams